Leib-Emotion-Seele-Verbindung

Das Leibgedächtnis ist ein Konzept aus der Körperpsychotherapie und der Somatic Experiencing-Therapie, das besagt, dass der Körper eine Art Gedächtnis hat, das auf Erfahrungen und Traumata reagiert. Es bezieht sich auf die Fähigkeit des Körpers, Erfahrungen und Emotionen zu speichern und zu erinnern, auch wenn das Bewusstsein diese Informationen vergessen hat.

Das Leibgedächtnis ist eng mit dem Konzept des Traumas verbunden, da traumatische Erfahrungen oft im Körper gespeichert werden und sich als körperliche Symptome manifestieren können. Diese Symptome können in Form von Muskelverspannungen, Schmerzen, Unruhe oder anderen körperlichen Reaktionen auftreten.

Durch körperorientierte Therapieansätze wie Somatic Experiencing und andere Methoden der Körperpsychotherapie können Menschen lernen, ihr Leibgedächtnis zu nutzen, um traumatische Erfahrungen zu heilen und sich von den körperlichen Symptomen zu befreien, die diese Erfahrungen verursacht haben.

Wilhelm Reich war ein österreichisch-amerikanischer Psychoanalytiker und ein kontroverser Figure in der Psychotherapie. Er war einer der ersten, der sich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen Körper und Psyche beschäftigte und entwickelte die Theorie des “Leibgedächtnisses”.

Nach Reich hat der Körper eine Art “Gedächtnis” oder “Erinnerung” an vergangene emotionale Erfahrungen, insbesondere an traumatische Erlebnisse. Diese Erinnerungen können im Körper gespeichert bleiben und sich in Form von Muskelverspannungen, Schmerzen oder anderen körperlichen Symptomen manifestieren. In seiner therapeutischen Arbeit versuchte Reich, diese blockierten Emotionen durch körperliche Techniken wie Atmung und Bewegung freizusetzen und so die zugrunde liegenden psychischen Konflikte zu lösen.

Ja, in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird ebenfalls eine enge Verbindung zwischen Körper und Geist gesehen, und es gibt Konzepte, die ähnlich wie das “Leibgedächtnis” von Wilhelm Reich funktionieren.

In der TCM wird der Körper als ein komplexes Netzwerk von Energiebahnen, den sogenannten Meridianen, betrachtet. Auf diesen Meridianen fließt die Lebensenergie Qi, die durch bestimmte Akupunkturpunkte beeinflusst werden kann. Emotionen und Stress können den Qi-Fluss stören und zu Blockaden führen, die sich in körperlichen Symptomen äußern.

Ähnlich wie bei Wilhelm Reich wird auch in der TCM angenommen, dass bestimmte körperliche Symptome auf traumatische oder emotionale Erfahrungen zurückzuführen sein können, die sich im Körpergedächtnis “festsetzen”. In der TCM gibt es verschiedene Methoden, um diese Blockaden aufzulösen und den Qi-Fluss wiederherzustellen, wie zum Beispiel Akupunktur, Kräutermedizin, Massage und Qi Gong.